Das Projekt Giraffentraum®
Kindern Gewaltfreie Kommunikation (GFK) spielerisch vermitteln und in Kitas eine Kultur der Partnerschaftlichkeit etablieren
Mit diesem Konzept wurde eine Möglichkeit geschaffen, Kinder auf spielerische Weise an eine gesunde und wertschätzende Kommunikation heranzuführen.
Die Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) sind bereits von Kindern ab einem Alter von drei Jahren erlernbar. Sie machen sich die Prinzipien wertschätzender, konstruktiver Kommunikation sogar schneller und leichter zu eigen als Erwachsene.
Zuerst erhalten die Erzieher*innen eine mindestens zweitägige Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation. Anschließend geben diese sie dann an die Kinder weiter.
Als didaktisches Hilfsmittel kommt in der GFK eine Giraffe als Symboltier für einfühlsame Sprache zum Einsatz. Beim Projekt Giraffentraum kommen die Kinder über die ausgeklügelte Geschichte einer Babygiraffe, die plötzlich in Form eines Kuscheltiers in der Kita auftaucht, Schritt für Schritt mit der Giraffensprache in Kontakt.
Sie lernen, sich auf kindgerechte Weise mit den vier Elementen der Gewaltfreien Kommunikation auszudrücken und einander zuzuhören.
Dabei entwickeln sie eine Beziehung zu der Babygiraffe, um die sie sich von nun an fürsorglich kümmern und über die sie langfristig den Bezug zum Gelernten aufrechterhalten.
Das Projekt Giraffentraum enthält eine konkrete Anleitung, wie über die Geschichte der Babygiraffe das Vermitteln der GFK an die Kinder ablaufen kann.
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Anregungen und Materialien, wie das Konzept individuell an die eigene Kita angepasst werden kann.
Neben dem Vermitteln der GFK an die Kinder, führt das Projekt Giraffentraum auch dazu, dass die pädagogischen Fachkräfte kontinuierlich an ihrer eigenen Kommunikation üben können.
Nicht nur die Kinder erleben das Erlernen der GFK-Sprache als wohltuend, sondern auch die Mitarbeitenden einer Kita erfahren die GFK häufig als Entlastung, da nun auch ihre Gefühle und Bedürfnisse Raum bekommen.
Die Implementierung der Gewaltfreien Kommunikation in das pädagogische Konzept führt dazu, dass pädagogische Fachkräfte sich mit all ihrer Menschlichkeit noch mehr als Teil der Gemeinschaft Kindertagesstätte erleben.
Darüber hinaus ist es ein wertvoller Bestandteil, auch die Eltern in den Lernprozess einzubeziehen. Dies kann in Form eines Elternabend stattfinden, der zunächst eine erste Idee von Gewaltfreier Kommunikation vermittelt. Im Anschluss daran, ist es enorm wertvoll, wenn Eltern ebenfalls eine 1- oder 2-tägige Einführung in das Modell der GFK erhalten, so dass auch sie idealerweise in der Beziehung mit ihren Kindern üben.
Wenn diese dreifache Entwicklung stattfindet, also sowohl Kinder als auch pädagogische Fachkräfte und Eltern die GFK gemeinsam lernen, gibt es den fruchtbarsten Boden dafür, dass eine neue Kultur der gegenseitigen Wertschätzung entsteht, in der die Kinder aufwachsen dürfen.
Das Ziel der Gewaltfreien Kommunikation, dass sich Menschen auf Augenhöhe begegnen, unabhängig von ihrem Alter und ihrer Herkunft, wird unter anderem dadurch praktisch erreicht, dass beim gemeinsamen Üben die Eltern und die pädagogische Fachkräfte genauso von den Kindern lernen können, wie diese von ihnen.
In diesem Dreiklang kann ein wunderbares Wechselspiel entstehen, das sich gegenseitig befruchtet.